MPU Auflage BTM erst nach Jahren?

Falls Sie davon betroffen sind, sollten Sie zunächst tief durchatmen und diesen Artikel aufmerksam lesen.

In letzter Zeit erreichen mich immer wieder Anrufe von völlig aufgelösten Personen, dass sie eine MPU Aufforderung erst nach zwei oder noch mehr Jahren bekommen haben. Vorangegangen ist dem ein BTM Delikt.

Bei einigen Führerscheinstellen scheint es seit einiger Zeit im Trend zu liegen, die Betroffenen erst nach Jahren anzuschreiben und eine MPU zu verlangen.

Ja, es ist leider so, dass die Behörde bis zu fünf Jahren Zeit hat, um eine MPU wegen BTM Delikten zu verlangen. Das liegt häufig daran, dass Sie schlichtweg vergessen wurden, denn auch in Behörden arbeiten schließlich nur Menschen, und es kann auch sein, dass die Polizei und die Bußgeldstelle schlichtweg vergessen haben, die Führerscheinstelle von diesem Delikt zu informieren.

In vielen Fällen kommt das erst heraus, wenn Sie z.B eine andere Führerscheinklasse beantragen, oder wenn ein zweites BTM Delikt stattgefunden hat.

Und viele betroffene Personen denken daran, hiergegen juristisch vorzugehen, weil sie sich mittlerweile beruflich weiterentwickelt haben, eine Familie gegründet haben oder ähnliches. Also wird Dieses als Schikane empfunden und es ist auch wirklich sehr unangenehm.

Viele betroffene Personen wiegen sich also hier in Sicherheit, weil sie seit längerer Zeit nichts mehr von der Führerscheinstelle, dem Kreis oder der Stadt gehört haben. Aber dies ist ein Trugschluss. – das Damoklesschwert kreist über dem Kopf.

Das Problem bei der ganzen Sache ist, dass die Behörde keinen Fehler gemacht hat, weil sie fünf Jahre Zeit hat, eine MPU wegen BTM zu verlangen.

Drogen, wie Cannabis oder Amphetamine sind in Deutschland nach wie vor illegal und führen im Sinne der Straßenverkehrsordnung automatisch und unweigerlich zu einer MPU.

Und in solchen Fällen sind die Führerscheinstellen tatsächlich nicht verpflichtet, Ihnen ratsame Tipps oder Vorgehensweisen zu empfehlen, wie Sie schnellstmöglich Ihre MPU meistern können, um Ihren Führerschein so schnell wie möglich wiederzubekommen.

Dafür gibt es die MPU Berater, wie z.B mich.

Wie sollten Sie also vorgehen, wenn Sie überraschend eine MPU Auflage wegen eines BTM Verstoßes bekommen, der schon jahrelang zurückliegt?

Als allererstes: Vergessen Sie den Rechtsanwalt! – Er wird Ihnen nicht helfen können, weil die ganze Sache gesetzeskonform ist. Es ist also unanfechtbar.

Im nächsten Schritt sollten Sie einen Auszug aus dem Fahrerlaubniseignungsregister beantragen. Den Download dazu finden Sie hier.

Sie müssen für eine BTM MPU zwingend und verpflichtend ein Jahr der Abstinenz beibringen. Das Abstinenzkontrollverfahren, können Sie bei der Pima, dem TÜV, der Dekra oder der Avus beantragen. Damit sollten Sie sofort beginnen, es wäre sogar von Vorteil, wenn Sie seit mehr als 8 Monaten keinen BTM Konsum mehr hatten. Sodann können Sie mittels Haaranalyse ein halbes Jahr rückwirkend ihre Abstinenz belegen.

Was mache ich denn, wenn dem nicht so ist?

In dem Fall sollten Sie sofort den BTM Konsum einstellen, (Nicht nur wegen des Führerscheins sondern es sollte eine innere tiefere Überzeugung sein) und sich direkt an die abstinenzkontrollprogramm führenden Stellen wenden und die Abstinenzzeit von einem Jahr beginnen, dies kann auch mittels Urinkontrollen erfolgen. Leider ist es so, dass Sie da nicht drumherum kommen.

Es ist also besser, in die Offensive zu gehen, anstatt abzuwarten, bis irgendwann die böse Post von der Führerscheinstelle kommt.

Gerne können Sie auch bei Ihrer Führerscheinstelle um Einsicht in Ihre Führerscheinakte bitten. Denn solange ein BTM Verstoß im Straßenverkehr im Raum steht, geht die Führerscheinstelle von ihrer Nichteignung zum Führen von führerscheinpflichtigen Kraftfahrzeugen aus.